tonspektrum nimmt ab und die
Abbildung gerät kleiner. Das ist
der ungewollte Schuss ins Knie.
Gottlob, wie gesagt, selten. Naim
erweist sich ja oft als ziemlich tu-
ningresistent,
was
allerdings
durchaus
für
die
Entwickler
spricht.
Bernd Ahne (www.hifi-tuning.
com;Tel.:030/3966741) in Berlin
verbesserte die Situation mit
seiner alternativen „Ultimate"
mit Silberfaden und Silber/Kup-
ferlot nochmal erheblich. Diese
sind den Messingtypen von AHP
klar überlegen, nach oben hin of-
fener, räumlicher, mit mehr De-
tails und - sie funktionieren so-
gar mit Naim-Geräten!
Nun
aber
legte
auch AHP
(www.audiophiles-hifi.de;
Tel.:
02745/8417) erneut nach, in-
dem der Materialwechsel zwi-
schen Faden und Kappe ver-
schwand. Beides ist bei den
neueren AHP-Sicherungstypen,
die seitdem ausgeliefert wer-
den, aus Reinkupfer, wobei die
Kappen
wahlweise weiterhin
vergoldet
werden.
Unserer
Ansicht
nach - w ir haben di-
verse Typen
wie
Standard,
AHP
mit/ohne
Vergol-
dung sowie Ultima-
te in Geräten von
Lua (Appassionato),
Carver
(C-4000),
Benchmark
(DAC I),
Sansui
(Wieschhoff-modifi-
zierter T U -X I) und
Audiophile Evolutionsreihe der
Feinsicherung
Vibex (Reference Power Block)
im Vergleich gehört - verhält
sich nunmehr die unvergoldete
AHP am neutralsten und stim-
migsten.
Die Verbesserung gegenüber
der alten AHP ist überdeutlich,
gegenüber der Ultimate von
Bernd
Ahne
geringer,
man
könnte
beinahe
von
ge-
schmacklichen
Präferenzen
sprechen. Es ist nicht auszu-
schließen, dass in diesem Ge-
rät die eine, in jenem die ande-
re besser klingt. Das nicht im-
mer
unberechtigte
Vorurteil,
dass Silber (Ultimate) etwas vor-
lauter in den Höhen respektive
Obertönen und im Stimmtim-
bre agiert, stimmt hier nicht.Vor
allem die AHP-Kupfertypen lie-
fern nach einer Einspielzeit ins-
gesamt eine sehr überzeugende
Balance
und
dennoch
etwas
mehr Details als die ebenfalls
hervorragenden Ultimates aus
Berlin. Die Vergoldung hellt das
AHP-Klangbild
wieder
etwas
auf.
Natürlich gibt es eine solche
Klangsteigerung - und es geht
hier keineswegs um kaum wahr-
nehmbare Nuancen - nicht um-
sonst, aber die paar Euro ist es in
der Relation allemal wert. Der
Unterschied
zwischen
einer
Standardsiche-
rung und einer
AHP oder Ulti-
mate liegt etwa
auf dem Niveau
des Sprungs von
einer
Beipack-
strippe
auf ein
richtig
gutes
Cinchkabel
der
200/300-Euro-
Klasse. Eleganter
wäre
es, wenn
auch die Siche-
rungshalter
aus
Die 5 x 20- und die
6 x 32-Millimeter-
Feinsicherungen im
Größenvergleich
J,15A i15n(
demselben Material bestünden
wie die Kappen der Sicherung,
aber das ist Wunschdenken. Lei-
der gibt es
bei
unterschied-
lichen, im Periodensystem der
Elemente
nicht
benachbarten
Metallen das Phänomen mitun-
ter korrodierter Kontakte am
unedleren
Metall. Also
unbe-
dingt
gelegentlich
polieren,
was
bei
Kupfer ohnehin nö-
tig ist.
Noch
ein
Tipp;
Manch originär japa-
nisches
oder
US-
Gerät
ist
für
I I0/I20 Volt ausge-
legt. Werden diese
über entsprechende
Step-Down-Trafos,
etwa
von
Sintron,
betrieben, braucht man im Ge-
rät die Sicherungswerte, die der
Hersteller für 110/ 120 Volt vor-
gesehen hat.Stellt man die Span-
nungsversorgung
am
Gerät
selbst auf 230/240 Volt um oder
ist es bereits vom Vertrieb (was
bei Neugeräten praktisch im-
mer der Fall ist) für 230Volt vor-
gesehen, gelten die Werte für
230/240 Volt, was aufgrund der
doppelten Spannung den halben
Bemessungsstrom
und
somit
identische Belastung bedeutet.
Und, um auf die Kondensatoren
zurückzukommen: Eine Feinsi-
cherung
kann
beinahe
jeder
wechseln
(Gewährleistungs-
/Garantiebestimmungen beach-
ten und mehrere Stunden vor-
her Netzstecker des Gerätes
ziehen!) - aber Kondensatoren?
Neuerdings gibt es von AHP
ebenso wie von Bernd Ahne in
Berlin auch 6 x 32-Typen in der
neuen Qualität. Was die getes-
teten 5 x 20-Typen angeht, so
bevorzugen w ir ganz knapp die
ausgewogene
AHP-
Kupferversion,
die
zudem deutlich gün-
stiger
angeboten
wird. Die Goldtypen
beider Quellen sind
sich ebenbürtig, aber
nicht ganz so stim-
mig. Bei AHP kostet
eine
Feinsicherung
rund zehn, bei Ahne
(Ultimate)
ab rund
15 Euro. Padis und
Phonosophie verlangen für ihre
Sicherungen
(Silber/Rhodium)
noch mehr, nämlich rund 20 und
Phonosophie 40 Euro, wobei die
Padis in manchem Gerät gegen
die wärmer tönende AHP ge-
wann und in manchem verlor.
Verglichen mit etwa 20 Cent für
eine
Standardsicherung
nicht
billig, aber eine hörbare Verbes-
serung ist es in (fast) jedem Fall!
Den letzten Satz sollten zumin-
dest auch jene Gerätehersteller
beherzigen, die in
Preisberei-
chen antreten, wo ein paar Euro
nicht gleich die W elt bedeuten:
Probieren Sie es bitte unbe-
dingtselbst aus!
Tom Franlzen
Die AHP liefert
insgesamt eine
überzeugende
Balance und
dennoch etwas
mehr Details als
die Ultimates
aus Berlin
HIFI-TUNING STEREO 169